So, ich habe überlegt, dass es vielleicht einfacher ist mal ein bisschen vorzuschreiben. Wofür hat man denn sonst n Laptop in Afrika und einen USB Stick.
Also, ihr könnt euch freuen, dies wird ein langer Blog. Und wenn alles glatt läuft gibt es auch ein paar Fotos zu sehen.
Also, was habe ich zu berichten?
Nachdem ich das letzte mal im Internet Cafe saß und wir zurück zum Transitory Home wollten bin ich in ein tiefes Loch gefallen. Das ist kein Witz. Ich bin eine dunkle Straße entlang gelaufen und auf einmal war da keine Straße mehr, sondern ein tiefes Schlagloch. Schwups, da war ich weg. Folgen meines Sturzes war ein aufgeschlürftes Kinn (als ob ich nicht eh schon vermackt und verpickelt genug aussehe) und ein Aua Knöchel. Von Samstag auf Sonntag konnte ich überhaupt nicht schlafen, weil mein doofer Fuß so weh tat. Ich glaube Hanna und ich haben eine halbe Stunde Tränen gelacht, weil wir uns vorstellen mussten wie komisch es sich anhört am Telefon irgendwem zu erzählen, dass ich in ein dunkles Loch gefallen bin. Hö hö. Ben ist am Sonntag dann mit mir ins Hospital gefahren.(Danke Ben) Dort war es voll komisch für mich. Nicht nur, dass ich Angst hatte, sondern es war auch nicht gerade schön zu sehen wie die Standards dort sind und kranke Menschen zu sehen und dass war ja schon ein gutes Hopitl. Naja- jedenfalls ist mein Fuß verstaucht, ich habe pinke Tabletten, eine Bandage und Salbe bekommen. Mittlerweile haben wir Donnerstag und es geht mir schon viel viel besser. Außerdem hat die Waage im Krankenhaus gesagt, dass ich fünf Kilo abgenommen habe. Das hat als Frau ja gleich immer eine sehr heilende Wirkung.
Montag morgen bin ich in einer absoluten spontanen Aktion noch mit Hanna, Stefan, Father Peter und zwei anderen Priestern (ich kann mir die Namen einfach nicht merken) mit Hinkefuß in den Queen Elisabeth Nationalpark gefahren. Das war echt sehr gut. (Musste nicht laufen und habe viel Natur gesehen).
Gestern morgen wollte ich mit einem Matatu oder Taxi zurück nach Makukuulu fahren. Als ich dass im Maddo (Zentrale oder so was ähnliches für die Diözese) erzählt habe, haben die mich ausgelacht und gesagt, dass da nichts hinfährt. Erst war ich voll sauer, weil ich dachte Fr. Achilles hat mich veräppelt- aber dann hat Anne mir eine Mitfahrgelegenheit organisiert. Ich habe den Driver gefragt, ob tatsächlich kein Matatu fährt. Er meinte dann, dass es schon eine Möglichkeit gibt nach Makukuulu zu kommen- aber irgendwie mit Taxi und scheinbar denken alle, dass es mir nicht zuzumuten ist mit zehn Personen in einem Taxi nach Makukuulu zu sitzen. Warum auch immer. Mehr als verschwitzt sein, blaue Flecken zu haben und angestarrt zu werden kann da ja eigentlich nicht passieren.
Als ich dann gestern Vormittag in Makukuulu mit eine quitsch roten Jeep angekommen bin haben alle große Augen gemacht, weil die erst gegen abend mit mir gerechnet haben. (Morgens fahren wohl noch keine Matatus oder Taxis Richtung Makukuulu) Alle haben sich gefreut (hoffentlich ernst gemeint), dass ich wieder da bin. Ich habe mich auch gefreut. Makukuulu ist echt eine kleine Oase und mein Zimmer gefällt mir auch.
Heute morgen habe ich 1 ½ meine Wäsche gewaschen. Mir haben ungefähr 20 Kinder dabei zugeschaut. Da ich leider immer noch nicht fließend Luganda spreche, konnte ich denen auch nicht sagen, dass die nicht so doof gucken sollen. (hi, hi). Nun ist die Wäsche zum Glück sauber und hängt für alle sichtbar auf der Leine. Da können die dann mal ein wenig meine Hülle betrachten.
Heute morgen war ein Vorbereitungstreffen mit 100 Kommunionkindern, die am Sonntag zur Kinderkommunion gehen. Eigentlich wollte ich erst dorthin, aber ich konnte es heute morgen einfach nicht haben, dass mich alle umzingelt haben und mich angeschaut haben. Manchmal ist das nämlich echt mega anstrengend.
Ich war vorhin noch kurz in der Learning- by- doing School. Die Mädchen dort haben eine typische Tracht genäht. Sehr interessant. Mal schauen, vielleicht lass ich mir das noch mal zeigen und näh mir dann auch eine.
Die Mädchen haben echt schöne Stoffe aus Deutschland bekommen, um zu üben die Tracht zu nähen (Auch den Namen habe ich schon wieder vergessen)
So- nun gibt es gleich Mittagessen. Also- Guten Appetit.
Achja, danke noch mal lieber Doktor für die Ferndiagnose und Natascha und Andre auch danke ;-).
Außerdem danke ich Euch für die ganzen Kommentare und für einige Anrufe oder SMS (weiß auch nicht warum nur so ein paar bei mir ankommen). Es hilft wirklich sehr gegen schwierige Minuten (ok: Heimweh) von euch zu hören.
Mein Zimmer hängt übrigens gerade voll mit Unterhosen und Socken (die wollte ich dann doch nicht für alle sichtbar nach draußen hängen).
Bis bald.
Montag, 3. November 2008
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6 Kommentare:
So ein langer blog,-
Das ist eine gute Idee mit dem Vorschreiben. Da haben wir in der Heimat viel zu lesen. Wir hoffen, deinem Kinn und deinem Fuß geht es wieder besser. Bin ja gespannt, ob du dir auch eine Tracht nähst. Dann hättest du schon das richtige Kleid für die Weihnachtsfeier. Schade, die angekündigten Fotos stehen leider nicht im aktuellen Blog.- Liebe Grüße
Mam- Ps. Vergess` deine Taschenlampe nicht- ich sage nur "tiefes Loch"
Wie immer ein echtes Vergnügen, deine Blogs zu lesen!! :)
Hey Marion,
ich bin etwas überrascht, dass Dich die Sache mit der Unterwäsche so beschäftigt- in Borken kennen doch auch Alle die Schlüpfer, wenn die mal wieder vom Balkon geflogen sind , oder etwa nicht??!! ;-)))
Ich bin sehr gespannt auf weitere Blogs...
Lass Dich feste drücken...
Verena
Ach- da fällt mir noch ein:
Wozu haben wir Dir denn eigentlich diese fantasitische "ich häng sie mir um den Kopf-Lampe" geschenkt, wenn Du sie nicht mitneimmst und doch in jedes Löchsken fällst??
:-))
Verena
Hahahahaha :-))))) Hallo Marion, entschuldige bitte wenn ich lachen muß. Aber ich stelle mir das immer gleich alles bildlich vor(wobei die bildliche Vorstellung mit Sicherheit falsch ist). Es ist immer wieder interessant und spannend zu lesen was Du erlebt hast. Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung für Fuß und Kinn. Mach weiter so.
Liebe Grüße
Marga
Hallo Marion,
du hast in den nächsten Tagen ja die Gelegenheit ins Internet zu kommen. Also der 44. Präsident der USA heißt Barak Obama.
Weiter mit Kongo: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon will persönlich in der Krise zwischen Kongo und Ruanda vermitteln.
Nkunda begründet seinen Kampf mit der Verteidigung der Volksgruppe der Tutsi. Er wirft der kongolesischen Regierungsarmee vor, Hutu-Milizen zu unterstützen. die 1194 nach dem Völkermord im benachbarten Ruanda in das zentralafrikanische Land geflohen waren. Die kongolesischen Regierung wirft Ruanda im Gegenzug vor, Nkundas Rebellen zu unterstützen. Ruanda weist das zurück.
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In den nächsten Tagen wirst du sicher viele neue Eindrücke sammeln und dann froh sein, wenn du gut zurück nach Makukuulu kommst. Ich wünsche dir eine Gute Zeit, viel Erfolg, und bleib gesund.
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